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Digital Health ist die interdisziplinäre Verbindung von Gesundheit, Gesundheitsfürsorge, Leben und Gesellschaft mit digitalen Medizin- und Gesundheitstechnologien, um die Effizienz der Gesundheitsversorgung zu verbessern und Arzneimittel individueller und wirkungsvoller einsetzen zu können.
Europäische KommissionDie Vizepräsidentin der Europäischen Kommission Neelie Kroes und die US-amerikanische Gesundheitsministerin Kathleen Sebelius haben heute in Washington eine Vereinbarung unterzeichnet, die ein gemeinsames Vorgehen hinsichtlich der Interoperabilität elektronischer Patientenakten sowie bei Bildungsprogrammen für IT-Personal und medizinische Fachkräfte fördern soll. Gemeinsame Standards und Interoperabilität werden nicht nur der eHealth-Branche enorme Wachstumsmöglichkeiten eröffnen, sondern auch Sicherheit und Qualität der Gesundheitsversorgung positiv beeinflussen. Damit die Patienten die Vorteile von eHealth-Diensten nutzen können, braucht das Gesundheitswesen entsprechend qualifizierte IT-Kräfte. Die Vereinbarung soll das Potenzial des eHealth-Markts steigern und EU-Unternehmen Geschäfte in den USA ebenso erleichtern wie US-Unternehmen in Europa. Die Nutzung von eHealth-Technologien zu fördern, um die Qualität der Gesundheitsversorgung zu verbessern, Krankheitskosten zu senken und ein unabhängiges Leben (auch an entlegenen Orten) zu ermöglichen, gehört zu den Kernzielen der Digitalen Agenda für Europa.

Dazu die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission Neelie Kroes: "Nichts beeinflusst das Leben mehr als die Gesundheit. Die heutige Vereinbarung ist sehr zu begrüßen. Sie ist eine hervorragende Grundlage, auf der wir die Zusammenarbeit zwischen der Kommission und den US-Behörden ausbauen und so den gesamten Nutzen elektronischer Gesundheitsdienste für die Patienten, Gesundheitssysteme und Unternehmen zur Geltung bringen können."

Während ihres heutigen Besuchs beim Transatlantischen Wirtschaftsrat in Washington (siehe IP/10/1712) haben Neelie Kroes und die US-amerikanische Gesundheitsministerin Kathleen Sibelius die eHealth-Vereinbarung zur Förderung der Zusammenarbeit bei elektronischen Gesundheitsdiensten zwischen der Europäischen Kommission und dem US Department of Health and Human Services (HHS) unterzeichnet.

Ziel der Vereinbarung ist es, der eHealth-Branche sowohl in der EU als auch in den Vereinigten Staaten neue Märkte und Wachstumsmöglichkeiten zu erschließen. 50 % des EU-Produktivitätswachstums gehen auf das Konto der IKT-Branche, und der eHealth-Markt birgt großes Wachstumspotenzial. Dadurch können Innovationen im Gesundheitswesen und traditionell starken Gesundheitsindustrien wie Arzneimittel und medizinische Geräte beflügelt werden.

Elektronische Patientenakten sind in den USA außerhalb von Krankenhäusern bislang noch viermal weniger verbreitet als in der EU. In den kommenden Jahren wollen die USA rund 20 Mrd. USD in die Einführung interoperabler Patientenakten bei niedergelassenen Ärzten investieren. Dies könnte nicht nur Absatzmöglichkeiten für europäische Unternehmen in den USA eröffnen, sondern auch den eHealth-Binnenmarkt in der EU ankurbeln. Dadurch werden Gesundheit und Lebensqualität der Patienten ebenso verbessert wie die bestehende Infrastruktur der Gesundheitssysteme.

In der Vereinbarung wird betont, dass gemeinsame Vorstellungen über international anerkannte und verwendete Interoperabilitätsstandards für elektronische Patientenakten-Systeme sowie eine verbesserte Qualifikation und Mobilität von IT-Fachkräften erforderlich sind. Solche gemeinsamen Standards sind wichtig, um zu weithin interoperablen eHealth-Diensten zu gelangen, mit denen das gesamte weltweite Potenzial des eHealth-Marktes verwirklicht werden kann.

Im Rahmen der Vereinbarung sind unter anderem folgende mögliche Tätigkeiten vorgesehen:

  • Informationsaustausch über laufende Maßnahmen, die direkt von der Kommission und vom HHS durchgeführt werden und für die Förderung von eHealth relevant sind
  • gegenseitige Besuche von Delegationen und Spezialisten, die mit Zustimmung der Kommission und des HHS ausgewählt werden, beispielsweise im Rahmen der eHealth-Governance-Initiative der Kommission
  • Einrichtung gemeinsamer Arbeitsgruppen zur Festlegung spezifischer Strategien, um gemeinsame Ziele zu erreichen
  • gemeinsam organisierte Sitzungen, wissenschaftliche Konferenzen, Workshops und/oder Symposien.

Die Partnerschaft zwischen der EU und den USA, den beiden weltweit führenden Akteuren im Bereich eHealth, ist ein starkes Signal an alle Betroffenen, dass gemeinsame Standards und Interoperabilität Chancen auf ein globales Vorgehen zum Nutzen der Patienten, der Gesundheitssysteme und des Marktes eröffnen.

Der Transatlantische Wirtschaftsrat ist ein politisches Gremium, das die zwischenstaatliche Zusammenarbeit überwacht und vorantreibt, um die wirtschaftliche Integration zwischen der EU und den USA zu befördern. Wichtige Punkte der diesjährigen Konferenz sind die Unterzeichnung der eHealth-Vereinbarung, die Erörterung von Möglichkeiten für eine verstärkte Forschungszusammenarbeit und die Ermittlung möglicher Synergien zwischen der Digitalen Agenda für Europa und entsprechenden US-amerikanischen Initiativen.

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