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Europäische KommissionZu Beginn des "European Month of the Brain" (des "Europäischen Monats des Gehirns") stellt die Europäische Kommission rund 150 Mio. für 20 neue internationale Hirnforschungsprojekte zur Verfügung. Damit hat die EU im Bereich der Gehirnforschung seit 2007 über 1,9 Mrd. EUR investiert. Im Rahmen des "European Month of the Brain" (#brainmonth) werden im Mai europäische Forschungsarbeiten und Innovationen im Bereich der Neurowissenschaften, der Kognition und verwandter Bereiche auf über 50 Veranstaltungen in ganz Europa ins Rampenlicht gerückt. Mit der Initiative sollen die jüngsten Erfolge auf diesem Gebiet herausgestellt werden, und es soll zu entschlosseneren Anstrengungen bei der Bekämpfung von Gehirnkrankheiten aufgefordert werden. Außerdem soll gezeigt werden, wie die Hirnforschung die Konzeption von Computern revolutionieren kann. Sie wird zu einem Zeitpunkt eingeleitet, zu dem sich die Hirnforschung durch neue, ehrgeizige Projekte in der EU (Human Brain Project der Leitinitiative für neue und künftige Technologien (FET) - IP/13/54 und MEMO/13/36) und den USA (BRAIN Project) stärker profiliert.

Dazu Máire Geoghegan-Quinn, EU-Kommissarin für Forschung, Innovation und Wissenschaft: "Viele Europäer müssen damit rechnen, während ihres Lebens von einer mit dem Gehirn zusammenhängenden Erkrankung betroffen zu sein. Die Behandlungskosten belaufen sich bereits heute auf 1,5 Mio. EUR pro Minute, und diese Belastung unserer Gesundheitssysteme dürfte mit der zunehmenden Alterung der Bevölkerung noch steigen. Die Hirnforschung kann dazu beitragen, das Leiden von Millionen von Patienten und ihren Angehörigen zu lindern. Wenn wir herausfinden, wie das Gehirn funktioniert, könnten sich außerdem für unsere Wirtschaft völlig neue Möglichkeiten bei Dienstleistungen und Produkten eröffnen."

Rund 165 Millionen Europäer werden vermutlich in ihrem Leben von einer Ausprägung einer mit dem Gehirn zusammenhängenden Krankheit betroffen sein. Da unsere Bevölkerung altert und mehr Menschen an Alzheimer und anderen neurodegenerativen oder altersbedingten psychischen Störungen erkranken werden, dürften auch die Kosten der Behandlung dieser Krankheiten drastisch steigen. Daher müssen dringend bessere Methoden der Vorbeugung und Behandlung von Hirnerkrankungen gefunden werden. Das Verständnis der Funktionsweise des Gehirns ist ferner wichtig, wenn unsere Volkswirtschaften bei den neuen Informationstechnologien und Dienstleistungen weiter zu den Vorreitern gehören wollen.

Der "European Month of the Brain" unterstreicht die entscheidende Bedeutung der Hirnforschung und der Gesundheitsversorgung für unsere Gesellschaften und Volkswirtschaften. In diesem Rahmen werden die einschlägigen Errungenschaften der EU herausgestellt, und die künftige Ausrichtung von Forschung und Politik wird erörtert. Es wird diskutiert, wie die Mittel innerhalb der Länder und unter den Ländern besser aufgeteilt werden können, und Tabus im Zusammenhang mit der psychischen Gesundheit werden aufgehoben.

Die 20 Projekte, die in die engere Auswahl für eine Finanzierung durch die EU gekommen sind, dürften neue Erkenntnisse und Innovationen in Schlüsselbereichen wie Hirnverletzungen, psychische Erkrankungen, Schmerz, Epilepsie und Verhaltensstörungen bei Kindern bringen. Die Projekte können vor Unterzeichnung der Finanzhilfevereinbarungen zwar noch nicht genannt werden, sie werden jedoch alle voraussichtlich im Sommer beginnen. Die Industrie und kleine Unternehmen werden in drei Bereichen (psychische Störungen, Epilepsie und Verhaltensstörungen bei Kindern) besonders stark involviert sein und sollen so Innovationen und praktische Lösungen anregen.

Seit Beginn des laufenden Forschungsrahmenprogramms der EU (RP7, 2007-2013) wurden mehr als 1,9 Mrd. EUR an EU-Haushaltsmitteln für die Hirnforschung bereitgestellt; 1268 Projekte mit 1515 Teilnehmern aus der EU und aus Ländern außerhalb der EU wurden damit finanziert. Auch im nächsten EU-Forschungs- und Innovationsprogramm "Horizont 2020" wird es im Rahmen aller drei Schwerpunkte ("Wissenschaftsexzellenz", "Führende Rolle der Industrie" und "Gesellschaftliche Herausforderungen") noch Möglichkeiten für Arbeiten im Bereich der Hirnforschung geben; besonders relevant ist hier das Thema "Gesundheit, demografischer Wandel und Wohlergehen", mit dem die Diagnose, die Kenntnis und die Behandlung von Krankheiten verbessert werden sollen.

Das Programm des "European Month of the Brain" umfasst über 50 Veranstaltungen zum Thema "menschliches Gehirn", die von Konferenzen über Workshops und andere Zusammenkünfte bis zu Sommerkursen und pädagogischen Schulungen reichen. Sechs dieser Veranstaltungen werden von dem irischen EU-Ratsvorsitz organisiert. Die Europäische Kommission veranstaltet zwei große Konferenzen: am 14. Mai in Brüssel und - gemeinsam mit dem irischen Ratsvorsitz - am 27./28. Mai in Dublin.

Die vollständige Liste der Veranstaltungen und beteiligten Länder ist hier einzusehen:
http://ec.europa.eu/research/conferences/2013/brain-month/index_en.cfm

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