Wissen

Digital Health ist die interdisziplinäre Verbindung von Gesundheit, Gesundheitsfürsorge, Leben und Gesellschaft mit digitalen Medizin- und Gesundheitstechnologien, um die Effizienz der Gesundheitsversorgung zu verbessern und Arzneimittel individueller und wirkungsvoller einsetzen zu können.
Die Informations- und Kommunikationstechnik gewinnt in der Gesundheitsversorgung zunehmend an Bedeutung. In zahlreichen Modellprojekten werden telemedizinische Anwendungen inzwischen erprobt, viele finden allerdings nicht den Einstieg in die Regelversorgung. Um die Umsetzungshürden für die Beteiligten abzubauen und die Kooperationen zwischen den Projektträgern zu erleichtern, bauen jetzt das Institut Arbeit und Technik (IAT /Westfälische Hochschule) und das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und der 2010 gestarteten eHealth-Initiative ein Informations- und Unterstützungssystem auf.

Rund 1,2 Millionen Menschen sind in Deutschland an Demenz erkrankt, eine erschreckende Zahl, die sich aufgrund des demographischen Wandels bis zum Jahr 2030 mehr als verdoppeln wird. Doch wie lässt sich die medizinische Versorgungssituation dieser Patienten im häuslichen Bereich zukünftig sichern und verbessern? Dieser Problematik geht die Corantis-Kliniken GmbH gemeinsam mit ihren Verbundpartnern, der OFFIS e. V. (Oldenburger Forschungs- und Entwicklungsinstitut für Informatik) und der GewiNet (Kompetenzzentrum Gesundheitswirtschaft e.V. Bad Essen) mit einem neuen Forschungsprojekt auf den Grund: "Mneme - Entwicklung eines telemedizinischen Versorgungsmodells für Demenzkranke in der häuslichen Umgebung" heißt das Vorhaben, das jetzt im Rahmen des Programms "Zukunft und Innovation Niedersachsen" mit 130.000 Euro gefördert wird.

Jährlich erleiden allein in Bayern 50.000 Menschen einen Schlaganfall. Telemedizin kann helfen, schnellstmöglich zu reagieren und die Behandlung bereits auf dem Weg ins Krankenhaus zu starten. Dies betonte Dr. Marcel Huber, Gesundheitsminister, bei der Sitzung des Krankenhausplanungsausschusses. Das Gremium gab ein positives Signal für die Gründung eines neuen telemedizinischen Netzes.

Medizinische Betreuung durch elektronische Ferndiagnose. Beim Telemedizin-Projekt "Mein Herz" in NRW ist das Realität. Patienten mit einer "Linksherzinsuffizienz" (Herzschwäche) werden zu Hause über einen täglichen Gesundheitscheck betreut. Sie leiten alle relevanten Daten telefonisch an den Arzt weiter. Die DAK-Gesundheit und das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW) in Bad Oeynhausen haben dazu einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen. Die engmaschige Überwachung und schnelle Betreuung durch Spezialisten ergänzt die Behandlung durch den Hausarzt vor Ort.

Eine Gruppe hochrangiger Experten im Bereich der elektronischen Gesundheitsdienste ("eHealth") hat der Europäischen Kommission heute einen Bericht vorgelegt, wonach der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) nur dann zu einer kostengünstigeren, weniger eingriffsintensiven und stärker auf den Einzelnen zugeschnittenen medizinischen Versorgung führen kann, wenn eine Einigung über die Nutzung von Gesundheitsdaten erzielt wird.

Die IKK Südwest geht neue Wege bei der Versorgung ihrer Versicherten. Im April 2012 ist das Telemedizin-Projekt "IKK Herzstark" für Patienten, die an chronischer Herzinsuffizienz leiden, gestartet. In den kommenden Tagen meldet sich die IKK Südwest telefonisch bei ihren Versicherten, die für das Projekt in Frage kommen. Das Programm ist für die Teilnehmer kostenfrei.

Der Bundesverband Gesundheits-ITNiedergelassene Ärzte sind in Summe um ein Vielfaches zufriedener mit Ihrer Software als ihre Kollegen aus der Klinik. So geben 92 Prozent an, mit den meist genutzten Funktionen ihrer IT-Systeme zufrieden zu sein; bei den Klinikärzten sind das lediglich 52 Prozent. Die gleiche Tendenz zeigt sich bei der Bedienbarkeit: Nur 19 Prozent der Klinikärzte finden, dass die Bedienbarkeit effizientes Arbeiten unterstütze, während es bei den Niedergelassenen rund 50 Prozent sind.

Thüringens Gesundheitsministerin Heike Taubert eröffnete heute am Universitätsklinikum Jena (UKJ) das "Schlaganfall Telemedizin Netzwerk in Thüringen", kurz: SATELIT. In diesem Verbund arbeiten nun Schlaganfallexperten der Neurologischen Kliniken des Klinikums Altenburger Land, des HELIOS Klinikums Erfurt und des Universitätsklinikums Jena mit anderen Klinken Thüringens zusammen. Die Schlaganfallexperten der überregionalen Stroke Unit des Zentrums schalten sich per Videokonferenz ohne Zeitverlust in die Akut-Versorgung von Schlaganfallpatienten in Versorgungskrankenhäusern ohne eigene neurologisch geführte Stroke Unit ein.

Einem neuen Weißbuch zufolge, das in Deutschland auf der conhIT‐Konferenz vorgestellt wird, könnte Neuseeland gesundheitspolitischen Entscheidungsträgern und IT‐Fachleuten ein geeignetes Modell liefern, um Kosten einzusparen und die Qualität der Gesundheitsversorgung in Europa zu verbessern. Neuseeland ist es gelungen, zahlreiche Hindernisse zu überwinden, die der Entwicklung eines wirklich integrierten Gesundheitsdienstes im Wege stehen, indem es die Gesundheitsversorgung als allumfassendes Spektrum betrachtet, das sich vom Patienten bis zum Leistungserbringer und zur Gemeinde erstreckt, und eine Reihe neuer Verfahren und elektronischer Gesundheitstechnologien einsetzt.

Unter dem Namen netCare bieten ab heute 200 Schweizer Apotheken erweiterte Beratungsleistungen bei komplexeren Gesundheitsfragen. netCare basiert auf von Apothekern und Ärzten erarbeiteten wissenschaftlichen Entscheidungskriterien. Je nach Befragungsverlauf kann neu direkt aus der netCare-Apotheke über eine Videoschaltung ein Arzt beigezogen werden. Getragen wird netCare vom Schweizerischen Apothekerverband pharmaSuisse, dem Schweizer Zentrum für Telemedizin MEDGATE und vom Kranken- und Unfallversicherer Helsana. Die Initianten versprechen sich von netCare einen verbesserten Zugang der Bevölkerung zu Basis-Gesundheitsleistungen und eine sinnvolle Entlastung der anderen Grundversorger.

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