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Digital Health ist die interdisziplinäre Verbindung von Gesundheit, Gesundheitsfürsorge, Leben und Gesellschaft mit digitalen Medizin- und Gesundheitstechnologien, um die Effizienz der Gesundheitsversorgung zu verbessern und Arzneimittel individueller und wirkungsvoller einsetzen zu können.
Europäische KommissionDie Bemühungen, die gesunde Lebensphase der EU-Bürgerinnen und Bürger um zwei Jahre zu verlängern, bekamen heute neuen Schwung durch die Einreichung von 261 Projekten zur Aufnahme in die Europäischen Innovationspartnerschaft "Aktivität und Gesundheit im Alter". Unter dem Dach der Partnerschaft arbeiten mehr als 50 Regionen, Technologieunternehmen und Gesundheitsdienstleister an Lösungen für folgende Fragen:
  • bessere Einhaltung medizinischer Therapien,
  • Vermeidung von Stürzen,
  • Prävention von funktionalen Defiziten und Gebrechlichkeit,
  • integrierte Pflegemodelle,
  • unabhängig leben und aktiv altern,
  • altersfreundliche Gebäude, Städte und Umgebungen.

Die 261 Projekte wurden von Stakeholder-Gruppierungen aus dem öffentlichen und dem privaten Sektor eingereicht. Außerdem haben 54 Regionen, Städte und Gemeinden die Erstellung von Referenz-Websites angeboten, über die bewährte Verfahren sowie Kenntnisse und Erfahrungen aus bisherigen Erfolgen in diesem Bereich ausgetauscht werden können.

Die starke Resonanz bei den Stakeholdern zeigt, dass es in Europa eine echte Triebkraft dafür gibt, eine bessere Lebensweise, eine höhere Pflegequalität und die Anerkennung des wirtschaftlichen Potenzials unserer alternden Gesellschaft zu gewährleisten.

Der Kommissar für Gesundheit und Verbraucher, John Dalli, äußerte sich zufrieden mit der breiten Reaktion der Stakeholder: "Anzahl und Qualität der Verpflichtungserklärungen haben unsere Erwartungen weit übertroffen. Das überdurchschnittlich hohe Interesse von Mitgliedstaaten und Regionen unterstreicht die Dringlichkeit und den Willen, Aktivität und Gesundheit im Alter Realität werden zu lassen."

Auch die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission Neelie Kroes zeigte sich zufrieden mit den Ergebnissen: "Technologie kann uns helfen, lange ein unabhängiges Leben zu führen. Ich bin froh, dass die regionalen Behörden diese Einsicht teilen. In Zusammenarbeit mit Unternehmen und Pflegedienstleistern haben wir nun die politische Kraft, den Status Quo aufzubrechen und unsere Pflegesysteme auf einen nachhaltigen Weg zu bringen."

Die nächsten Schritte
Diesen Monat finden sechs Sitzungen in Brüssel statt, auf denen die Stakeholder beginnen, die praktischen Einzelheiten der jeweiligen Maßnahmen festzulegen. Sie werden Aktionsgruppen für alle Einzelmaßnahmen bilden, die Aktionspläne ausarbeiten sollen, die auf der Konferenz der Partner am 6. November vorgestellt werden sollen. Die ersten Indikatoren des Verfahrens werden ebenfalls im weiteren Jahresverlauf verfügbar sein. Die Partnerschaft wird die Ergebnisse der Arbeiten bewerten und im Jahr 2013 einen ersten Bericht veröffentlichen.

Hintergrund
Es ist eine der kostbarsten Errungenschaften der Gesellschaft, dass die Menschen älter werden. Während viele Menschen in Europa bis ins hohe Rentenalter aktiv und glücklich leben, bleibt dies anderen verwehrt. Die Bevölkerung wird in den kommenden Jahren immer älter werden. Die Situation könnte sich spürbar auf das Wohlergehen der Gesellschaft, auf öffentliche Maßnahmen und die Nachhaltigkeit der Gesundheits- und Pflegesysteme auswirken.

Um auf die Herausforderungen des demografischen Wandels zu reagieren, möchte die Europäische Innovationspartnerschaft für Aktivität und Gesundheit im Alter die gesunde Lebensspanne der EU-Bürgerinnen und -Bürger bis 2020 um durchschnittlich zwei Jahre verlängern.

Die Stakeholder waren aufgefordert, Verpflichtungserklärungen zur Mitwirkung an den folgenden sechs spezifischen Aktionen für den Zeitraum 2012-2014 vorzulegen. Nachstehend einige Beispiele der zahlreichen Vorschläge:

  • Maßnahmen im Bereich Verschreibungen und Einhaltung von Therapien auf regionaler Ebene:
  • Einsatz von IKT-Instrumenten zur Überwachung der Medikamenteneinnahme.
  • Persönliches Gesundheitsmanagement, beginnend mit einer Initiative zur Vermeidung von Stürzen:
  • Neue, von den Patienten gesteuerte Strategie für die Vermeidung von Stürzen unter Einbeziehung von Technologien wie Teleüberwachung.
  • Maßnahmen zur Prävention/Früherkennung von funktionalen Defiziten und Gebrechlichkeit:
  • Bereitstellung von Instrumenten für interaktive, zu Hause eingerichtete IT-Systeme zur Bewahrung der Unabhängigkeit älterer Menschen.
  • Training und Unterweisung in integrierter Pflege bei chronischen Erkrankungen, einschließlich Teleüberwachung, auf regionaler Ebene:
  • Einführung von integrierten Systemen zur Anleitung und Befähigung älterer Menschen zum selbständigen Umgang mit ihrer jeweiligen Verfassung.
  • Entwicklung ineinandergreifender Lösungen für eine unabhängige Lebensweise, darunter Leitlinien für Geschäftsmodelle:
  • Leistungen wie IT-Anwendungen, NetTV und Smartphones, die älteren Menschen möglichst lange ein unabhängiges Leben ermöglichen.
  • Altersfreundliche Umgebungen:
  • Austausch bewährter Verfahren zwischen Regionen und Städten im Bereich strategische Stadtplanung, Innovation für altersfreundliche Architektur und Gestaltung.

Die Verpflichtungserklärungen wurden von einer großen Bandbreite von Stakeholdern eingereicht, wobei insbesondere Hochschulen und Forschungsgruppen (37%), öffentliche Stellen (17%) und Gesundheitsdienstleister (8%) stark vertreten waren.

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