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Digital Health ist die interdisziplinäre Verbindung von Gesundheit, Gesundheitsfürsorge, Leben und Gesellschaft mit digitalen Medizin- und Gesundheitstechnologien, um die Effizienz der Gesundheitsversorgung zu verbessern und Arzneimittel individueller und wirkungsvoller einsetzen zu können.
Einem neuen Weißbuch zufolge, das in Deutschland auf der conhIT‐Konferenz vorgestellt wird, könnte Neuseeland gesundheitspolitischen Entscheidungsträgern und IT‐Fachleuten ein geeignetes Modell liefern, um Kosten einzusparen und die Qualität der Gesundheitsversorgung in Europa zu verbessern. Neuseeland ist es gelungen, zahlreiche Hindernisse zu überwinden, die der Entwicklung eines wirklich integrierten Gesundheitsdienstes im Wege stehen, indem es die Gesundheitsversorgung als allumfassendes Spektrum betrachtet, das sich vom Patienten bis zum Leistungserbringer und zur Gemeinde erstreckt, und eine Reihe neuer Verfahren und elektronischer Gesundheitstechnologien einsetzt.

Das von New Zealand Trade and Enterprise in Auftrag gegebene Weißbuch "Bessere Informationen für eine bessere Versorgung - Neuseelands Konzept für eine effiziente und finanzierbare Gesundheitsversorgung" lädt Fachleute des europäischen Gesundheitssektors dazu ein, zu erkunden, wie Neuseeland Politik, Systemdesign und Informationstechnologie miteinander kombiniert hat, um sein Gesundheitssystem zu reformieren.

"Neuseelands kleine, geografisch verteilte Bevölkerung und die Abgeschiedenheit vieler Orte boten ausreichend Anlass für die Entwicklung und Umsetzung neuer Gesundheitsversorgungskonzepte mithilfe innovativer Gesundheitstechnologie", erklärt Chai Chuah, National Director des neuseeländischen Gesundheitsministeriums. "Neuseeland bemüht sich um eine nachhaltige Verbesserung seines Gesundheitssystems und hat erkannt, dass eine kosteneffektive Steigerung der Qualität nur mithilfe neuer Konzepte möglich ist. Wir konzentrieren uns derzeit auf klinisch ausgerichtete, innovative Versorgungsmodelle, eine umfassendere Beteiligung von Patienten und Verbrauchern bei der Gestaltung künftiger Gesundheitsdienste und eine stärkere Einbindung von Investitionen in IT, Personal und Infrastruktur."

Chai Chuah wird die Ergebnisse des Berichts bei einer Podiumsdiskussion mit dem Titel "Moving towards eHealth 2020 in Europe and beyond: Linking policies and practice" erörtern, die von der European Health Telematics Association (EHTEL) im Rahmen der conhIT veranstaltet wird (Dienstag, 24. April 2012, 15.30 bis 17.00 Uhr).

Der Schwerpunkt Innovation hat letztendlich dazu beigetragen, dass der neuseeländische Gesundheitssektor einen international anerkannten Ruf als Anbieter hochwertiger und kosteneffektiver Dienstleistungen genießt, wie sich an den folgenden unabhängigen Bewertungen ablesen lässt:

  • - Erstplatzierung in der Bereitstellung einer hochwertigen Gesamtversorgung, einschließlich Erstplatzierung in koordinierter und patientenorientierter Gesundheitspflege
  • - Erstplatzierung in der routinemäßigen Versendung von Vor- oder Nachsorgeerinnerungen an Patienten durch die Arztpraxis (97 %, entspricht Großbritannien)
  • - Höchster Anteil an computergestützter Versendung von Nachsorgeerinnerungen an Patienten (92 %) im Vergleich zu manuellen Verfahren (76 % in Großbritannien)
  • - Höchster Anteil von Arztpraxen mit erweiterter elektronischer Gesundheitsinformationskapazität (92 %), gefolgt von Großbritannien (89 %)
  • - Neuseeland weist zusammen mit Norwegen die höchste Zufriedenheitsrate unter den Ärzten bei der Ausübung ihres Berufs auf (über 75 %)
  • - Zweitplatzierung in der Verwendung elektronischer Patientenakten durch den Arzt (97 %), nach den Niederlanden (99 %).

Gleichzeitig sind die Gesundheitskosten pro Kopf in Neuseeland niedriger als in vielen anderen Industrieländern. Der OECD zufolge betrugen die Gesundheitskosten pro Kopf in Neuseeland USD 2.983. Demgegenüber stehen Dänemark mit USD 4.348, Deutschland mit USD 4.218, Frankreich mit USD 3.978, Großbritannien mit USD 3.487 und die USA mit USD 7.960.

Neuseeland hat diese Fortschritte durch weitsichtige Strategien, die Führung des National Health IT Board sowie langfristige, auf über 20 Jahre angelegte Investitionen in Gesundheits‐IT und eine unitäre Verwaltung erzielt.

Neuseeland gehörte zu den ersten Ländern der Welt, die einen elektronischen "Population Health Index" (Bevölkerungsgesundheitsindex) einrichteten - ein sicheres System, in dem Konsultationen aus nahezu 20 Jahren erfasst sind, und das nun noch durch einen "Health Practioner Index" (Ärzteindex) ergänzt wird. Diese Indizes informieren nicht nur über öffentliche politische Entscheidungen, sondern ermöglichten auch die Entwicklung umfangreicher Datensätze.

Malcolm Pollock, Direktor des National Institute for Health Innovation und Autor des Weißbuchs, bemerkt dazu: "Aufgrund der Größe Neuseelands lassen sich bei der Entwicklung nachhaltiger Gesundheitssysteme sehr schnell Resultate erzielen. Das Land leistete in vielen Bereichen der Gesundheitsversorgung Pionierarbeit - nicht nur bei medizinischen Geräten und Biopharmaka sondern auch im Hinblick auf kostensparende IT‐Lösungen."

Zu den wesentlichen E-Gesundheitsinitiativen, die in Neuseeland derzeit auf den Weg gebracht werden, gehören die Öffnung des Online-Zugangs zwischen Krankenhäusern und primärer Versorgung für die Notfallversorgung, die Einführung landesweiter E-Überweisungen und E-Entlassungen, die Übertragung von Patientenakten zwischen praktischen Ärzten sowie die E-Behandlung in Krankenhäusern und in der primären Versorgung.

Diese Vorgehensweise wird von Chai Chuah am Beispiel des neuseeländischen Patientenportals veranschaulicht, das im Rahmen der E-Gesundheitsinitiative eingerichtet wurde: "In der jetzigen Projektphase haben wir Gelegenheit, eine personalisierte Gesundheitsversorgung zu entwerfen und wichtige medizinische Informationen (wie Medikamente, Allergien usw.) für einzelne Personen und Anbieter verfügbar zu machen", erklärt er. "Derartigen Initiativen ist es zu verdanken, dass Neuseeland in der innovativen E-Gesundheit weiterhin die Nase vorn hat und andere Nationen, welche dieselben Herausforderungen zu meistern haben, interessante Lösungsansätzen bieten kann. Schwerpunkt dieser Phase ist die Erfassung umfassender Informationen von Patienten und ihren Familien - Informationen, die von ihnen selbst bereitgestellt und kontrolliert werden." Viele erstklassige neuseeländische Gesundheitstechnologiefirmen operieren in Europa, wo sie hoch entwickelte Gesundheitslösungen bereitstellen. Dem Weißbuch zufolge kann die Bereitstellung neuseeländischer Gesundheits‐IT‐Konzepte in Europa zu rationelleren Verfahren, wirtschaftlicherem Arbeiten und Kosteneinsparungen beitragen.

"Die Gesundheits- und Wohlfahrtsversorgung in Europa muss sich grundlegend verändern, um eine optimale gesundheitliche Betreuung von chronisch Kranken sicherzustellen. Neue Strategien und Prozesse sind dringend notwendig. Das aktuelle White Paper "Better Information for Better Care - New Zealand's Approach to Efficient and Affordable Care" bietet beeindruckende Beispiele, wie klinische ITSysteme eine integrierte Versorgung ambulant-stationär übergreifend ermöglichen und damit moderne "shared care"- und "continuity of care"-Ansätze unterstützen. Damit präsentiert sich Neuseeland als ein hochinteressantes Labor, in dem Europäische Gesundheitspolitiker Inspiration für die notwendigen Veränderungsschritte finden können", resümiert Dr. Stephan H. Schug, Chefarzt und Mitglied der European Health Telematics Association (EHTEL).

Weitere Informationen zum neuseeländischen Gesundheitstechnologiesektor und entsprechenden Unternehmen erhalten Sie bei Nicola Taylor, Business Development Manager von New Zealand Trade and Enterprise, unter +49 40 44 2555‐10 bzw. Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Anderenfalls können Sie das Weißbuch unter www.newzealand.com/business herunterladen.

Über NZTE
New Zealand Trade and Enterprise (NZTE) ist die Agentur für Wirtschafts‐ und Handelsförderung Neuseelands. Wir unterstützen neuseeländische Unternehmen beim Aufbau strategischer Partnerschaften und bei der Entwicklung internationaler Handelsbeziehungen. Über unser globales Netzwerk von 45 Zweigstellen stellen wir weltweit geschäftliche Verbindungen für neuseeländische Unternehmen her und ermöglichen so den Austausch von Kenntnissen, Erfahrungen und Kontakten. Neuseeland beliefert die wichtigsten Märkte mit weltweit führenden Innovationen und Lösungen, die in Wissenschaft und Technologie anerkannt sind und für die NZTE in der ganzen Welt wirbt. Wir helfen Anlegern, Investitionsmöglichkeiten in Neuseeland zu ermitteln und Kontakte auf dem behördlichen und privaten Sektor zu knüpfen. Wir machen internationale Käufer und Investoren mit Branchen bekannt, in denen Neuseeland langfristige, nachhaltige Wettbewerbsvorteile vorweisen kann. Dazu gehören beispielsweise mehrwertige Lebensmittel und Getränke, Know‐how‐intensive Fertigungen und Dienstleistungen (wie Seefahrt, Luftfahrt, Gesundheits‐IT) und Unternehmen mit nachweislich hohem Wachstumspotenzial. NTZE konzentriert sich auf internationale Möglichkeiten, die den geschäftlichen Kapazitäten Neuseelands entsprechen und bedeutende, nachhaltige Wirtschaftsvorteile mit sich bringen. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.newzealand.com/business.

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