ZTGDie geballte Telemedizin-Kompetenz trifft sich in diesem Jahr auf dem „Landesgemeinschaftsstand NRW - Gesundheitswirtschaft. Telematik. Telemedizin.“ auf der MEDICA in Düsseldorf (14. bis 17. November 2016; Halle 15, Stand C05/E06). Bereits im Vorfeld geben drei Partner eine Kooperation im Bereich der Herzinsuffizienz-Versorgung bekannt: St. Jude Medical (Eschborn), MedQN (Medizinisches Qualitätsnetz Bochum) und die ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH (Bochum). Auf der MEDICA soll der offizielle Startschuss für ein Vorprojekt fallen, in dem die Voraussetzungen für CardioMEMS (St. Jude Medical) in der ambulanten telemedizinischen Versorgung von Herzinsuffizienz-Patientinnen und -Patienten untersucht werden sollen.

Das CardioMEMS HF-System (St. Jude Medical) ist die bisher einzige telemedizinische Anwendung mit einem Potenzialbescheid vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA). Das CardioMEMS HF- System wird als Implantat zur Überwachung von Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz in der NYHA III Stufe eingesetzt, wenn diese bereits stationär versorgt wurden. Mit einem implantierten, drahtlosen Mini-Überwachungssensor bestimmen Betroffene ihren Druck in den Lungenarterien direkt von zu Hause aus. Zur Messung verwenden die Patientinnen und Patienten eine tragbare elektronische Einheit und ein spezielles Kissen mit einer Antenne. Die Messwerte werden an eine sichere Website übermittelt, wo sie von den behandelnden Ärztinnen und Ärzten eingesehen werden können. Liegen die Druckmesswerte in der Lungenarterie außerhalb bestimmter vordefinierter Bereiche, werden automatische Warnmeldungen an die Ärztinnen und Ärzte gesendet. Dies ist das bisher einzige Verfahren zur leitliniengerechten Versorgung dieser Patientengruppe.

In einem Kooperationsprojekt von St. Jude Medical, dem Medizinischen Qualitätsnetz Bochum (MedQN) und der ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH sollen nun die noch offenen Fragen zur Gestaltung des ambulanten telemedizinischen Services des CardioMEMS HF-Systems untersucht werden:

  • In welchem Ausmaß müssen durch die bessere Nachsorge Krankenhausbehandlungen verringert werden, um aus den möglichen Einsparungen die Telemedizin finanzieren zu können (Geschäftsmodell)?
  • Welche methodischen Anforderungen sind an die Evaluation zu stellen und können diese erfüllt werden?
  • Wie muss der ambulante telemedizinische Prozess gestaltet sein?

Über MedQN - einem Zusammenschluss aus über 160 niedergelassenen Bochumer Haus- und Fachärztinnen und -ärzten, ca. 25 Chefärztinnen und -ärzten sowie einer beratenden Patientengruppe – hat das Projekt einen optimalen Partner für die Thematik der telemedizinischen Nachsorge gefunden. Mit der ZTG GmbH steht dem Projekt ein herstellerunabhängiges Kompetenzzentrum für eHealth zur Seite, das mit ausgewiesener Expertise im Bereich der projektbegleitenden Evaluation punkten kann.

„In Nordrhein-Westfalen bieten sich uns beste Voraussetzungen, um das CardioMEMS HF-System in der ambulanten telemedizinischen Versorgung zu implementieren“, so Christoph Stöppler, Geschäftsführer St. Jude Medical in Deutschland. „Wir freuen uns sehr, mit MedQN und dem ZTG erfahrene und kompetente Partner für dieses wichtige Vorhaben gefunden zu haben. Damit wollen wir den routinemäßigen Einsatz des Systems in Kliniken und bei Patientinnen und Patienten vorbereiten.“

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