PhilipsNach rund achtmonatiger Bauzeit nimmt das Klinikum Magdeburg den ersten Hybrid-Operationssaal Sachsen-Anhalts in Betrieb. Dieser multifunktionale Operationssaal mit biplaner volldigitaler Röntgenbildgebung ermöglicht "Echtzeitbilder" bei hochkomplexen Eingriffen unter anderem am Herzen, am Kopf und an den Gefäßen. Damit wird das Krankenhaus sein Versorgungsangebot in der Region deutlich erweitern und Patienten versorgen können, die vorher in andere, weiter entfernte, Spezial-Kliniken ausweichen mussten.

"In Summe bedeutet die neue OP-Ausstattung einen erheblichen Gewinn an Behandlungsqualität für unsere Patienten. Insbesondere Risikopatienten bietet der Hybrid-OP ein Höchstmaß an Sicherheit, denn er erlaubt mehrere unterschiedliche Eingriffe vor Ort und das Umlagern und der Transport des Patienten entfällt", fasst Olaf Schoening, Leiter Medizintechnik im Klinikum Magdeburg GmbH zusammen. Hinzu kommt, dass postoperativ eine sofortige Therapiekontrolle per Angiographie oder Echokardiographie möglich ist. All das nützt aber nicht nur dem Patienten, sondern bringt auch Vorteile für das behandelnde Ärzteteam mit sich, wie eine signifikante Arbeitserleichterung und maximale Flexibilität.

Eine vollständig integrierte Hybridlösung
Der Hybrid-OP im Klinikum Magdeburg ist mit der neuesten Hightech-Technologie ausgestattet. Maßgeblicher Teil des neuen Eingriffsaals ist die biplane, volldigitale Angiografieanlage mit zwei Flachdetektoren von Philips. Die Angiographianlage AlluraClarity mit integriertem OP-Tisch des Marktführers Maquet ist mit umfangreichen Bildgebungstechniken ausgestattet, wie z. B. 3D-Tools speziell für die Kombination von kathetergestützten und chirurgischen Verfahren zur Behandlung von Gefäßkrankheiten im Kopf, am Herzen und im Bauch-, Becken- und Beinbereich.

Und das Klinikum Magdeburg ist deutschlandweit das erste Krankenhaus, an dem die neuentwickelte ClarityIQ-Technologie mit einem Neusystem in Betrieb geht. Hier werden mithilfe fortschrittlichster Bildgebungsmethoden je nach medizinischem Anwendungsgebiet Dosiseinsparungen von bis zu 73 Prozent möglich, ohne dass - wie sonst üblich - Bildqualitätsverluste entstehen. Dies ermöglicht eine signifikant reduzierte Strahlenbelastung für den Patienten und das Ärzteteam bei maximaler Untersuchungssicherheit.

Neben der ClarityIQ-Technologie verfügt das System über umfangreiche 3D-Modellierungsmöglichkeiten der Gefäße sowie CT-ähnliche Darstellungen, die die Planung der Prozeduren und den Eingriff selbst sicherer gestalten und außerdem die Therapiekontrolle noch im Untersuchungsraum ermöglicht. Bildinformationen von MR- und CT-Aufnahmen können mit den Röntgenbildern überlagert werden, sodass der Arzt einen noch tieferen Einblick in die Anatomie des Patienten bekommt. Zusätzlich verfügt das System mit XperSwing über ein spezielles kardiologisches Aufnahmeprogramm, mit dem mittels einer einzigen Aufnahme alle für die Diagnostik entscheidenden Einblicke in die Gefäßpathologie des Patienten gewonnen werden können – das reduziert nicht nur die Strahlendosis, sondern spart auch wertvolle Untersuchungszeit bei der Behandlung von Koronarkrankheiten.

Symbiotisch ergänzt wird die Installation durch das integrierte OP-Konzept OR1™ von KARL STORZ. Um eine effiziente und workfloworientierte Arbeit der Ärzte und des Operationspersonals zu unterstützen, hat sich das Klinikum Magdeburg zusätzlich für eine integrierte Vernetzung der OP-Geräte, moderne Dokumentations- und Telemedizinlösungen von KARL STORZ entschieden. Die zentrale Steuerung des OP-Tisches, der OP-Leuchte und Dokumentationslösung KARL STORZ AIDA compact NEO erfolgt über das SCB-System (STORZ Communication Bus). Hierbei wird z. B. die vorhandene Fernbedienung des Tisches 1:1 als realistische Benutzeroberfläche auf dem vorhandenen Touchscreen im sterilen OP-Umfeld abgebildet und kann dadurch zentral gesteuert werden. Der KARL STORZ OR1™ bietet dem chirurgischen Team ebenfalls die Möglichkeit, Betrachtungsbildschirme bei komplexen Operationen bestmöglich zu positionieren, um zu jedem Zeitpunkt alle wichtigen Information im Blick zu behalten und die Ergonomie sowie der Workflow für das OP-Team zu sichern. Über die integrierte Audio-Video-Lösung von KARL STORZ können vorhandene Videoquellen (OP-Leuchten, Kamera, endoskopische Kamera, C-Bogen, MRT, CT Bilder) auf jeden einzelnen Monitor im OP Umfeld dargestellt werden. Der Informationsaustausch stellt sicher, dass alle anwesenden Personen im OP den gleichen Informationsstand erhalten und gleichzeitig die Patientensicherheit erhöht werden kann. Des Weiteren wurde die Kommunikation zwischen dem Büro des Arztes und dem Operationssaal mit der Lösung STREAMCONNECT® umgesetzt. Der Arzt kann jederzeit und nach Bedarf mit dem OP-Team kommunizieren, unterstützende Informationen geben oder den OP-Verlauf beobachten, um planmäßig zu entscheiden, ob die Vorbereitungen im Operationssaal bereits abgeschlossen ist und die OP beginnen kann.

Zur qualitätssichernden Patientendokumentation sowie zur wissenschaftlichen Evaluierung, wurde das Dokumentationssystem AIDA compact NEO installiert. Es ermöglicht dem Krankenhaus geniertes Bild- und Videomaterial zu dokumentieren und über den Kommunikationsstandard DICOM im zentralen Bildspeichersystem (PACS) zu speichern. Benötigte OP-Berichte und Befundungen werden zeitsparend mit einer Befundungssoftware erstellt und zentral in der Patientenakte inklusive der OP-Bilddaten abgelegt. Bei Bedarf können diese Daten an den weiterbehandelnden Arzt und Patienten übergeben werden.

Die Integration des Hightech OPs durch die Technologie von Philips sowie KARL STORZ unterstützt die ganzheitliche Behandlung des Patienten und erspart zeitaufwändige Zwischenschritte, da alle notwendigen Untersuchungen in einem Raum, dem „Hybrid-OP“, durchgeführt werden können.

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